Mehr als hundert Teilnehmer genießen Heimatabend
Von Bernhard Voßkühler
GESCHER. Unter den Angeboten, die der Heimatverein Gescher im Jahresverlauf Mitgliedern und Gästen präsentiert, nimmt der große Heimatabend mit Grünkohlessen und Programm einen besonderen Platz ein. Mehr als hundert Heimatfreunde aus der Glockenstadt wollten sich dieses Ereignis im Hotel Grimmelt nicht entgehen lassen.
Gerburg Dinkheller hieß in Vertretung für den erkrankten Vorsitzenden Elmar Rotherm die Teilnehmer willkommen, darunter auch den stellvertretenden Bürgermeister Günter Schültingkemper und eine Vorstandsabordnung vom Heimatverein Hochmoor. Einen ersten Kurzbeitrag zum Schmunzeln lieferte Gerburg Dinkheller. Heinrich Sicking wusste über den neuen Pastor zu berichten, der bei der Predigt kein Wort herausbekam, da er sein Gebiss vergessen hatte.
Nach diesem ersten humorigen Einstleg in den Abend stieg der Duft von Moos un Mettwoste aus der Hotelküche Grimmelt bis in den Saal. Dann hieß es erst einmal, das typisch westfälische Menü zu genießen, nicht ohne vorheriges Tischgebet „Härgott, grot is diene Macht“, musikalisch unterstützt von Josef Brüning am Keyboard, der auch den Abend musikalisch gestaltete. Nach ausgiebiger Stärkung mussten die Lachmuskeln bewegt werden. Das versuchte Maria Sicking mit einer Geschichte zum Advent und einer Begebenheit von „Paula und Jupp“ auf der Kirmes. Edeltraud Enings Fundus der Freude schien unerschöpflich. Ihr Beitrag über „Dat Käppken“, in dem der Pastor während der Messe seine zur Seite gelegte Kopfbedeckung suchte, löste große Heiterkeit aus.
Franz-Josef Menker stellte den neuen Film über das Glockengeläut aus den Kirchen von Gescher vor. Möglich wurde dieser Film durch Dr. Hubert Upgang, der mit seiner Kameradrohne die Pankratiuskirche aus himmlischer Perspektive festgehalten hat, durch Erich Twents, der das Geläut konserviert hat, und Ludger Kolve, der Sequenzen von der Marienkirche beitrug. „Mutterkopien“ von diesem einmaligen Dokument wurden an diesem Abend Pfarrer Hendrik Wenning, Reinhard Neumann von der evangelischen Gnadenkirche und dem Stadtmarketing Gescher zur freien Verfügung übergeben. Unter dem Titel „Glockenheimat -Heimat des Friedens?“ trug Franz-Josef Menker einen gereimten Text vor, der treffend deutlich machte, dass die rechte Szene den Heimatbegriff zurzeit perfide missbrauche und „Minderheiten ausgrenzen, beschimpfen und diffamieren“ würde. Aufmerksam lauschten die Teilnehmer diesen Versen, die Menker als europaweit gültiges Friedens- und Toleranzgebot benannte. Zwischendurch stimmte Josef Brüning bekannte Heimatmelodien an, die die Teilnehmer kräftig mitsangen.
Zum Abschluss hatte Stadt-TV Gescher einen Film parat mit Aufbauten am Brauhaus, Erntedankfest auf dem Museumshof und Dachsanierungen am Brauhaus.
Gerburg Dinkheller bedankte sich nach fast drei Stunden bei allen Teilnehmern für ihr Erscheinen und bei den Akteuren, die es wieder einmal verstanden hatten, den Heimatgedanken zu pflegen und die Bevölkerung einzubinden.
Bericht der Gescherer Zeitung