Üblicherweise versorgt Beate Heimann die Mitglieder des Dienstagskreises vom Heimatverein nach getaner Arbeit seit Jahren mit Grünkohl. Doch in der Karwoche hat sich die Hauswirtschafterin was anderes überlegt. So kamen die Herrschaften im Heimathaus schon drei Tage vor Karfreitag in den Genuss der süßen Struwen. „Dadurch wird das Heimathaus zum lebendigen Museum, wo westfälische Tradition gepflegt wird“, findet Franz-Josef Menker (r.) vom Heimatverein. Übrigens: Wer heute das typische Karfreitagsgericht probieren will, kann im SPD-Cafe vorbeischauen. Auch dort backt Heimann die Struwen nach klassischem Rezept.
Seit 20 Jahren gestaltet eine Clique aus Tungerloh-Capellen eine Schutzhütte zum Osterfest
Gescher. Diese Überraschung ist doch geglückt! Als Birgit Andrieu die lockere Krawatte des Hasen-Bräutigams gerade zurechtrückt („Dem ist es schon zu warm geworden“), kommt Elmar Rotherm mit einem gut gefüllten Präsentkorb heran. „Das habt ihr wieder ganz toll hingekriegt. Sieht klasse aus!“, lobt der Vorsitzende des Heimatvereins Gescher die Clique und bedankt sich bei den Frauen, die seit 20 Jahren mit ihren Männern die Schutzhütte in Tungerloh-Capellen schmücken – nicht nur zu Weihnachten, sondern auch zum Osterfest Und während eine Krippe mit den bekannten Elementen nicht viel Gestaltungsspielraum lässt, können die Freunde zu Ostern ihrer Kreativität jedes Mal freien Lauf lassen.
In der Arztpraxis sind die Hasen schon gewesen oder bei einer Kaffeevisite. Sind als Musikkapelle aufgetreten, haben sich als Gärtner betätigt, mal ein Picknick gemacht oder auch eine Strandparty geworfen. Es erinnert ein wenig an die bekannten Figuren aus dem Überraschungs-Ei, die immer wieder neu in Szene gesetzt werden. Nur, dass es sich bei den Hasen um lebensgroße Puppen aus Stroh, Heu und Maschendraht handelt.
An die Anfänge erinnert sich Annegret Upgang noch gut. „Ich war bei einer Osterausstellung in Ramsdorf gewesen und hatte danach zum 40. meines Mannes einen lebensgroßen Osterhasen gebastelt“, erzählt sie. „Den ersten Hasen hatten wir dann ja schon und die Krippe stand kurz vorher ja auch schon mal“, fügt Birgit Andrieu hinzu. Also machten die beiden Frauen sich damals mit ihren Freundinnen Renate Kloster, Elisabeth Menker, Renate Borcherswies, Sylke Ruppert, Petra Roters und Irmgard Höing (t) sowie den Ehemännern ans Werk. Seitdem werden die Figuren jedes Jahr am Samstag vor Palmsonntag zurechtgemacht, neu eingekleidet und zur Schutzhütte gebracht, wo sie bis zwei Wochen nach Ostern den Menschen Freude bereiten. „Es kam auch sofort ein Mann aus Hochmoor vorbei und hat für seine Ostergrußkarten ein Foto gemacht“, lacht Renate Kloster. „Die Leute fragen immer schon, wann wir die Hasenfamilie wieder aufbauen“, sagt Renate Borchers-Wies.
Zum 20. Mal hat die Clique von (vorne v.l.) Annegret Upgang, Renate Kloster, Elisabeth Menker sowie (hinten v.l.) Renate Borchers-Wies und Birgit Andrieu die Schutzhütte in Tungerloh-Capellen zu Ostern hergerichtet – zum kleinen Jubiläum feiern die Hasen eine Hochzeit. Foto: fs
Selbst Corona hielt die Clique nicht davon ab. „Das war im ganz strengen Lockdown, wo man sich nicht mal zu zweit treffen sollte“, erinnert sich Birgit Andrieu. „Wir kamen uns vor wie Verbrecher und haben nur schnell die Puppen ohne Holzschnitzel und viel Deko reingesetzt.“ Das Motto? „Das war eine Putzkolonne, damit auch alles schön steril bleibt“, zwinkert Andrieu. Dass die Puppen nachher sogar auf Abstand standen, war jedoch eher der Hauruckaktion geschuldet und nicht beabsichtigt – passte dennoch irgendwie ins Bild.
Während im vergangenen Jahr das Thema „Urlaub“ lautete, feiern die Hasen zum kleinen Jubiläum nun – was läge näher? – eine Hochzeit. Und da darf sich auch jeder ins Gästebuch eintragen.
Im Gegensatz zur Weihnachtskrippe, die von Vandalen 2012 einmal angezündet worden war (wir berichteten), ist das Osternest bislang weitgehend verschont geblieben. Ein Hasenkind wurde dreisterweise einmal entführt. „Ansonsten kommt aber eher was dazu, weil die Leute auch selbst ihre Osterdeko mitbringen“, lächelt Renate Kloster. Und die Hütte als Anlaufpunkt für die ganze Familie weiß auch Elmar Rotherm zu schätzen: „Wenn man mit den Enkelkindern hierher fährt, haben die immer Spaß.“
Nicht nur der Heimatverein trägt zum leiblichen Wohl bei
Gescher. Die Kinder kommen beim Frühlingsfest natürlich auch nicht zu kurz. Für sie werden unterschiedlichste Spielangebote wie Karussell, Entenangeln. Hüpfburg, Segways, Fahrsimulator und ein Trampolin geboten. Auch jedes teilnehmende Autohaus wird sich für die Kinder etwas ausdenken, Zudem gibt es wieder den beliebten Kinderflohmarkt in der Armlandstraße. Anmeldungen sind auch kurzfristig noch möglich.
Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Neben der Innenstadtgastronomie locken unter anderem Mandelwagen, Eiswagen, Reibeplätzchen, ein Kaffeemobil, ein Cocktailstand und ein Fischstand in die Stadt.
Apropos leibliches Wohl: Hierzu trägt auch der Heimatverein wieder bei. Es wird frisches Brot aus dem Steinofen auf dem Museumshof gebacken und im Brauhaus wird eine Cafeteria eingerichtet.
Der Heimatverein feuert wieder den Steinofen an. Foto: HV/Archiv
Freude beim Heimatverein Gescher: Die Vereinsvertreter nahmen am vergangenen Mittwoch einen Spendenscheck in Höhe von 1500 Euro entgegen, den Vorstand Jörg Porsche (links) von der Volksbank Gescher eG überreichte. Das Bild zeigt Porsche mit den Heimatfreunden Monika Niehues und Elmar Rotherm. Das Geld fließt in die Anschaffung eines fahrbaren Baugerüstes, das künftig bei Arbeiten an Gebäuden und Bäumen auf dem Museumshof auf dem Braem wertvollen Dienst leistet.
GESCHER.Bald wabert wieder der Duft von frisch gebackenem Brot über den Museumshof… Am ersten April-Sonntag( 02.04.), wenn die Glockenstadt zum Frühlingsfest mit der 11.GescheranerAutomobil-Ausstellung(GAA) einlädt, lohnt sich auch ein AbstecherRichtung Museen. Dort ist die verjüngteBäckermannschaft des Heimatvereins aktiv und backt Brot. „Ab11Uhr werden die ersten Brote erhältlich sein“, teilt der Heimatvereinsvorsitzende Elmar Rotherm mit. Außerdem bieten die Heimatfreunde Kaffee und Kuchen an – die Cafeteria im Brauhaus ist ab13 Uhr geöffnet.
Bei der montäglichen Radtour steht die Verkehrssicherheit der „Montagsfahrer“ an oberster Stelle. Das war für Egon Rensinghoff der Grund, gut sichtbare Warnwesten für die Absicherung der Fahrradgruppe zu besorgen. Willi Köjer war es aus der Sicherungsgruppe, der den Kontakt zum Autohaus Bessler & Terhardt herstellte. Die Inhaber Bessler und Terhardt waren spontan bereit, auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Verkehr zu leisten. Gespendet wurden zwölf gelbe Warnwesten mit Aufdruck des Sponsors, deutlich aber der Schriftzug „Montagsfahrer Gescher“. Auch vier kleine Flaggen, die zur zusätzlichen Absicherung beim Queren einer Straße die Sicherheit erhöhen, gehörten zu dieser Spende. Mit einem Dankeschön bedankte sich Rensinghoff bei der Übergabe, anschließend setzte sich die Gruppe mit 28 Teilnehmern zur ersten Tour 2023 in Bewegung. Gescherer Zeitung
GESCHER. Das nächste Treffen vom „Plattdeutschen Kring“ ist am Donnerstag (2. 3.) um 15 Uhr im Turmzimmer der ehemaligen Marienkirche, Gartenstraße, im ersten Obergeschoss. Das Thema für die Beiträge lautet: „Kümp dat Fröhjaohr no?“ Wie immer sind alle Plattfreunde willkommen. Das Treffen endet gegen 17.30 Uhr.
Gescheraner Montagsfahrer wollen nächste Woche wieder starten
Gescher. Die Montagsfahrer stehen schon in den Startlöchern und können es kaum erwarten, in die neue Saison zu starten. Wenn es die Witterung erlaubt, wird es am kommenden Montag (06.03.) losgehen, so verlautet die Aussage aus der Führungsebene der Montagsfahrer.
„Pastor Jacob Vazhakunnathu wurde gebeten, uns bei unseren ersten Ausfahrt mit dem Reisesegen in die Radsaison zu schicken*, sagt Mitorganisator Josef Bieber. Die erste Ausfahrt ist in der Regel auch nicht sehr weit. Zum Saisonbeginn bietet sich daher für neue „Rad-Begeisterte“ der Einstieg zum Mitmachen an, um somit einmal in der Woche zusätzlich sportlich aktiv zu werden. Radler sind jeden Montag um 14 Uhr zum Start vom Pankratius-Schulhof übers Jahr willkommen.
Das vergangene Jahr hat einige Höhepunkte geboten. heißt es im Pressetext. .In Erinnerung ist für uns besonders die Rundfahrt durchs Dorf am 21. März 2022 gewesen, jeder hatte ein kleines ukrainische Fähnchen am Rad befestigt, um Solidarität und ein Zeichen zu setzen gegen den Überfall Putins auf die Ukraine“, erinnert sich Bieber.
Bei der vom Heimatverein traditionell im Jahr angebotene Pättkestour zum „Windmühlen-Dorf“ Lette am 4. Juni waren die „Montagsfahrer“ gut vertreten. Ein besonderer Höhepunkt war dann die Tagestour am 10. Juni durch die „Hohe Mark“ bis Haltern am See. mit Bus-transfer zurück nach Gescher. Drei neue Adressen wurden angesteuert, die von allen begeistert angenommen wurden.
Zurückgeblättert in der Statistik ist die Feststellung, dass die Beteiligung bei 35 Touren und 1295 Teilnehmern und die gesamt zurückgelegte Strecke von 1116 Kilometern gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen ist.
Neu war die Jahresabschluß-Veranstaltung am 21. November bei Tenbrock. Sie soll jetzt immer im November stattfinden. Eine aufwendige Präsentation verdeutlichte nochmals die begeisterte Teilnahme der aktiven Radler in den vergangen vier Jahren.
Mit einer regen Beteiligung rechnet das Leitungs–team auch in diesem Jahr und verspricht allen wieder, über schöne und vielleicht neue „Pättkes“ die münsterländische Parklandschaft kennenzulernen.
Die herrliche münsterländische Parklandschaft können ab nächster Woche die Teilnehmer an den Touren der Montagsfahrer genießen. Foto: Heimatverein/GZ
Gescher. Die Anschaffung eines neuen Industriewaschbeckens mit Zubehör für die Werkstatt in der Schirmschoppe auf dem Museumshof stand schon längere Zeit auf der Wunschliste. Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums, das der Heimatverein Gescher im vergangenen Jahr feiern konnte, überreichte Anne Trepmann, Regionalleiterin bei der Sparkasse Westmünsterland, eine großzügige Spende in Höhe von 750 Euro. Nachdem einige Mitglieder des Dienstagskreises die Wand neu gefliest hatten, konnte nun das neue Waschbecken mit Seifen- und Papierspender angebracht werden. Im Rahmen der Übergabe wurden Frau Trepmann noch einige Vorhaben des Arbeitskreises für das Jahr 2023 erläutert. Unter anderem soll der Eingangsbereich am Museumshof neu bepflanzt werden, die Sitzbänke sowie einige Gebäudegiebel erhalten einen neuen Anstrich und die weitere Umrüstung auf LED soll abgeschlossen werden. Das Bild zeigt Regionalleiterin Anne Trepmann und Elmar Rotherm vom Heimatverein Gescher e.V. bei der Scheckübergabe.
Auf dem Museumsgelände spielen an Heiligabend gleich drei Orchester
GESCHER (sk). Das Konzert des Musikzuges Gescher e.V. am Heiligen Abend gehört für viele Familien zum Weihnachtsfest dazu wie der Weihnachtsbaum. So ist es nicht verwunderlich, dass Bernd Essling abermals eine große Besucherschar am Heimathaus begrüßen Christkind“ lautet das Thema dieses mittlerweile zur Tradition gehörenden Konzerts. Zuvor hatten die Musiker bereits den Bewohnern des Altenpflegeheimes sowie auf dem Gelände der Stiftung Haus Hall mit ihrer Musik weihnachtliche Stimmung verbreitet. Auf dem Museumsgelände spielten neben dem Hauptorchester auch die Nachwuchsmusiker des Jugend- und Einsteigerorchesters auf. Unter dem Dirigat von Bernd Essling und Andre‘ Wessendorf boten die rund 70 Musiker Klassiker wie „Oh du fröhliche“ oder „Stille Nacht“. Doch auch neue und moderne Stücke wurden dargeboten. Ein Highlight war auch „Little drummer boy“. Die Besucher forderte Essling auf, kräftig mitzusingen. Nach der langen Coronapause zeigte der nicht enden wollende Applaus die Begeisterung der Zuhörer. Dabei füllten sich die zu Spendendosen umfunktionierten Instrumente. „Wir können stolz auf unsere Nachwuchsmusiker sein“ meinten Essling und Wessendorf unisono. Das Zusammenspiel aller drei Orchester funktioniere. Bereits seit dem Spätsommer konzentrierten sich die Musiker auf die Weihnachtskonzerte. „Wir mussten direkt vom Schützenfest- in den Weih nachtsmodus umschalten“, so Essling schmunzelnd. Alle Hände voll zu tun hatten die Mitglieder der Nachbarschaft „Die Gografen“. Abermals übernahmen sie die Bewirtung der Zuhörer mit Glühwein, warmem Kakao und anderen Getränken.
„Oh du fröhliche“: Hauptorchester, Jugend- und Einsteigerorchester verkürzten den Zuhörern auf dem Museumshof das Warten aufs Christkind. Auch im Altenpflegeheim und auf dem Gelände der Stiftung Haus Hall spielte der Musikzug auf. Foto: GZ/sk