Bericht der Gescherer Zeitung vom 29. September 2017
Der Heimatverein lädt zum Mitfeiern ein
Gescher. „Erntedank – met Jung und Old“ heißt es traditionell auf dem Begrüßungsplakat, wenn der Heimatverein Gescher e.V. am ersten Sonntag im Oktober (01.10.) zum diesjährigen Erntedankfest einlädt. Seit Wochen haben die Aktiven dieses Fest vorbereitet und hoffen, dass sich zahlreiche Gäste aus Nah und Fern auf dem Museumsgelände „Auf dem Braem“ wohlfühlen werden. Dort startet ab 10 Uhr ein umfangreiches Programm, das Gelegenheit bietet, sich mit anderen Gästen zu unterhalten, regionale und überregionale Spezialitäten zu verkosten und sich auf dem Museumshof umzusehen. Schon am frühen Morgen hat die Bäckermannschaft den alten Steinofen mit Holzreisig angeheizt. Bald wird sich dann der Duft von frisch gebackenem „Bauernstuten“ in die Nase steigen. Diese werden anschließend zum Verkauf angeboten werden. Die Kleinen werden wieder begeistert sein, wenn sie sich als Bäcker betätigen und über einem Holzfeuer ihr eigenes Stockbrot backen können.
Außerdem laden interessante Holzspielzeuge, von Ludger Gamon selbst hergestellt, Jung und Alt zum Spielen und Zeitvertreib ein. Rund um den Erntekranz werden zahlreiche westfälische Gerichte angeboten: Buchweizenpfannekuchen, nach altem Rezept gebacken, Töttchen, deftige Erbsensuppe mit gehaltvoller Einlage, selbst gebackenes Brot, mit Schinken, Wurst oder Käse belegt, und Bratwurst vom Grill. Genießen kann man wieder die frischen Emder Matjes in verschiedenen Geschmacksrichtungen. So kann am Sonntag zu Hause die Küche kalt bleiben. Selbstverständlich stehen auch gekühlte Getränke bereit. Im historischen Brauhaus sind ab 13 Uhr die Kaffeetische gedeckt. Dort bieten die Damen des Museumscafés selbst gebackenen Kuchen und Schnittchen an.Zum Erntedankfest gehören Gemüse und Wurstwaren aus der Region um Gescher, die zum Verkauf bereitgehalten werden.
Wer noch haltbare und wärmende Schuhe für den Garten sucht, wird fündig am Stand des Holzschuhmachers Berhard Berning aus Legden. Dort kann man sich passende „Holsken“ anfertigen lassen. Gleichzeitig sieht man, wie früher Schuhe aus Pappel- oder Weidenholz mit Hilfe von Originalwerkzeugen herstellt wurden.
Ein weiteres altes Handwerk stellt der Korbflechter Hans Levers vor und bietet schmucke Korbwaren an. Sicherlich gerne gesehen und gestreichelt werden wieder die Ostpreußischen Skudden und Pommerschen Landschafe, die die Züchter Dennis Heming und Holger Beeke in einem Pferch weiden lassen. Barbara Rotherm zeigt an ihrem Spinnrad, wie dann die Schafswolle weiterverarbeitet wird. An ihrem Stand bietet sie handgefertigte Wollarbeiten und Schaffellprodukte an.
Auf dem Museumshof werden neben den ausgestellten Landmaschinen einige alte Traktoren ins Auge fallen. Ebenfalls nicht zu übersehen ist der 10 Meter hohe Baukran aus Holz, der schon im Juli aufgebaut wurde. Früher wurde er zum Richten benutzt. Wie man mit ihm schwere Lasten hochziehen kann, erklärt „Timmermannbaas“ Alfons Haar. Um 13.00 Uhr und um 15.00 Uhr haben die Besucher die Möglichkeit, der Hufschmiedin Ines Stork aus Horstmar bei der Arbeit zuzusehen. Mit Unterstützung vom Reiterverein Gescher e.V. wird ein Pferd neu beschlagen.
Rechtzeitig fertiggestellt und zu kaufen ist der neue Jahreskalender 2018 vom Heimatverein Gescher, der sowohl aktuelle als auch historische Fotos zeigt und an wichtige Termine erinnert. Selbstverständlich stehen an diesem Tag alle Türen der Museumsgebäude zur Besichtigung offen, so dass man einen Einblick in das bäuerliche Leben um die Jahrhundertwende nehmen kann. Dann sollte man auch in der großen Schoppe am Westerkamp die neue Schusterwerkstatt aufsuchen, die jetzt fast fertig eingerichtet ist und bald „in Betrieb“ genommen wird.